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Warum Fürsorge krank macht

  • Autorenbild: Birgit Ohlin
    Birgit Ohlin
  • 26. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 29. Aug.


Manchmal ist Fürsorge wie ein unsichtbarer Mantel: wärmend für andere, aber erdrückend für dich selbst. Wenn du immer zuerst spürst, was andere brauchen, und dich dabei vergisst, zahlst du einen hohen Preis; deine Kraft, deine Freude, manchmal sogar deine Gesundheit. In diesem Artikel erfährst du, warum übermäßige Fürsorge kein Ausdruck von Liebe ist, sondern ein altes Muster, das dich auslaugt. Und du lernst, wie du Schritt für Schritt den Weg zurück zu dir selbst findest.


Manche Menschen hören das leiseste Seufzen, bevor es überhaupt ausgesprochen wird. Noch bevor jemand seine Bitte ausspricht, sind sie schon in Bewegung, schon dabei, zu geben, zu tragen, zu helfen. Wie ein feines Radar sind ihre Sinne nach außen gerichtet, immer wachsam, immer bereit.


Immer für andere da und kaum mehr Energie für dich? Übermäßige Fürsorge ist keine Charakterstärke sondern ein Überlebensmuster
Immer für andere da und kaum mehr Energie für dich? Übermäßige Fürsorge ist keine Charakterstärke sondern ein Überlebensmuster

Das klingt wie eine wundervolle Fähigkeit. Doch während andere profitieren, zahlen sie selbst einen hohen Preis: Sie verlieren sich. Ihre eigenen Bedürfnisse verhallen ungehört, ihre Grenzen verschwimmen, ihre Energie schwindet. Und irgendwann meldet sich der Körper mit Müdigkeit, Schmerzen, Verspannungen oder innerer Leere.


Wenn Fürsorge zum Problem wird


Natürlich: Fürsorge ist eine gute Eigenschaft. Ohne Menschen, die sich kümmern, wäre diese Welt ärmer. Doch jede Stärke kann zur Schwäche werden, wenn wir sie übertreiben.


Übermäßige Fürsorge wird gefährlich, wenn du dabei dich selbst vergisst. Denn du bist so oft im Außen, dass du nicht spürst, wenn du etwas brauchst. Und deine Grenzen übergehst, weil du sie nicht erkennst. Auf der Arbeit übernimmst du den Auftrag der Kollegin, weil sie heute früher gehen muss. Obwohl du dich selber auf einen ruhigen Abend gefreut hattest.


Es ist, als würde die Seele rufen: „Ich komme zu kurz.“

Wenn du dich selbst übergehst, um andern zu helfen, dann ist es kein Ausdruck von Liebe oder Stärke mehr, sondern ein in der Kindheit entwickeltes, schädliches Muster. Und wenn du das über mehrere Jahre oder gar Jahrzehnte nicht merkst und deine Seele immer weniger Raum bekommt, dann ruft sie den Körper. Denn dieser spricht lauter.


Immer für die anderen da sein - und wann ist mal jemand für dich da?
Immer für die anderen da sein - und wann ist mal jemand für dich da?

Du spürst Verspannungen, Rücken- und Nackenschmerzen, Kopfschmerzen. Du bist oft krank und es fällt dir schwer, wieder zu Kräften zu kommen. Du leidest unter Energie- und Antriebslosigkeit.


All das sind Und so hältst du Warnsignal deines Systems. Dein Körper versucht, dich zu stoppen, weil deine Seele sonst krank wird.


Viele Betroffene fragen sich: Warum passiert mir das? Ich helfe doch einfach gern. Bin ich nicht einfach ein besonders empathischer Mensch?


Doch die Antwort liegt tiefer. Übermäßige Fürsorge entsteht selten nur aus reiner Nächstenliebe. Meist ist sie ein Muster, das du in deiner Kindheit entwickelt hast, als Überlebensstrategie.


Die Wurzeln übermäßiger Fürsorge


Vielleicht hast du als Kind erlebt, dass deine wichtigsten Bezugspersonen nicht stabil oder sicher waren. Ein Elternteil war krank, überfordert, abwesend oder in einer Sucht gefangen. Vielleicht gab es viel Streit, Trennung oder eine emotionale Kälte, die dich oft allein ließ.


Kinder, die schon früh viel Verantwortung übernehmen, um ihr Umfeld zu stabilisieren, verlieren sich später im Außen
Kinder, die schon früh viel Verantwortung übernehmen, um ihr Umfeld zu stabilisieren, verlieren sich später im Außen

Damals warst du angewiesen auf ihre Fürsorge und gleichzeitig hast du gespürt: Ich kann mich nicht darauf verlassen. Also hast du begonnen, unbewusst Verantwortung zu übernehmen. Du hast geprüft: Wie geht es Mama? Was braucht Papa? Muss ich etwas tun, damit es allen gut geht?


Dein kindliches System hat gelernt: Wenn es den anderen gut geht, bin ich sicher.


Dieses Muster wirkt bis heute. Nicht, weil du Menschen einfach so sehr magst, sondern weil dein Nervensystem dich noch immer in Alarmbereitschaft hält. Fürsorge ist für dich nicht nur eine Tugend, sie ist zu einem Reflex geworden. Ein Automatismus, der dich zwingt, dich selbst hintenanzustellen.


Das Ergebnis: Du gibst, bis nichts mehr da ist. Und wenn dein Inneres ruft, hörst du es oft nicht. Erst dein Körper zwingt dich irgendwann zum Innehalten.


Der entscheidende Unterschied


Aber warum schaffen es manche Menschen, hilfsbereit zu sein, ohne sich selbst zu verlieren?


Sie haben gelernt, bei sich zu bleiben. Sie spüren ihre eigenen Bedürfnisse, selbst wenn sie anderen helfen. Sie nehmen sich wichtig – nicht auf Kosten anderer, sondern in gesunder Balance.


Sie wissen: Ich darf Grenzen setzen. Ich darf Stopp sagen. Meine Verantwortung endet dort, wo die des anderen beginnt.

Diese Menschen geben nicht aus Angst, verlassen zu werden. Sie geben, weil sie es wollen. Und genau das macht ihre Fürsorge kraftvoll, ohne sie selbst auszulaugen.


Der Weg zurück zu dir


Wenn du dich in der übermäßigen Fürsorge wiedererkennst, dann bist du nicht schwach. Du folgst einem alten Muster, das dich einst beschützt hat. Heute aber raubt es dir Kraft und Lebensfreude.


Der Ausweg liegt darin, dein System neu auszurichten:

  • Zurück in den Selbstkontakt: Spüren, was du brauchst – bevor dein Körper Alarm schlägt.

  • Prägungen verändern: Alte Muster erkennen und dein Nervensystem aus der Daueranspannung lösen.

  • Selbstwert stärken: Dich an erste Stelle setzen – ohne Schuldgefühle.


Das Lieblingsmensch-System


Genau dafür habe ich mein ganzheitliches, neurowissenschaftlich fundiertes Lieblingsmensch-System entwickelt. Es führt dich Schritt für Schritt aus dem Muster der Überverantwortlichkeit heraus – und hinein in ein Leben, in dem du die Hauptrolle spielst.


Den Selbstkontakt stärken ist der erste Schritt in einen gesunden Umgang mit Verantwortung und Fürsorge
Den Selbstkontakt stärken ist der erste Schritt in einen gesunden Umgang mit Verantwortung und Fürsorge

1. Deinen Selbstkontakt stärken

Du lernst, wieder auf dich zu hören. Deine Bedürfnisse werden spürbar, bevor dich Krankheit oder Erschöpfung bremsen.


2. Alte Prägungen lösen

Du entkoppelst dein Wohlergehen von den Launen anderer. Dein Nervensystem findet Ruhe, du gewinnst Sicherheit in dir selbst.


3. Deinen Selbstwert festigen

Du erkennst: Dein Wert hängt nicht davon ab, was du tust. Sondern allein davon, dass du du bist. Du darfst dich an erste Stelle setzen, frei von Schuld und Rechtfertigung.


Ein Leben führen, das sich nach dir anfühlt
Ein Leben führen, das sich nach dir anfühlt

So kannst du für andere da sein, ohne dich selbst dabei zu verlieren. Du wirst dein eigener Lieblingsmensch – und genau dadurch ein gesunder, starker Anker für andere.


Dein nächster Schritt


Möchtest du die übermäßige Fürsorge hinter dir lassen und dir dein Leben zurückholen?


Dann nutze die Chance: Nimm am kostenfreien Lieblingsmensch-Workshop teil oder buche dir direkt dein persönliches Gespräch. Es ist dein erster Schritt in ein Leben voller Leichtigkeit, Kraft und Selbstwert. Hier kannst du dich anmelden: https://empowerdays.birgitohlin.com/


Denn nur wenn du dich selbst nicht mehr vergisst, kannst du dein wahres Potenzial entfalten – und andere begleiten, ohne dich dabei zu erschöpfen.


Hier kannst du diesen Beitrag als Video ansehen:




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