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Andere enttäuschen, um glücklich zu sein?

  • Autorenbild: Birgit Ohlin
    Birgit Ohlin
  • 29. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 30. Aug.

Wir Menschen tragen einen stilles Wunsch nach Nähe, Liebe und Zugehörigkeit in uns. Um diese Verbundenheit nicht zu gefährden, stellen wir eigene Bedürfnisse zurück. Wir nehmen Rücksicht, passen uns an und schweigen selbst dann, wenn es sie innerlich schmerzt. Doch was passiert, wenn Fürsorge und Anpassung so groß werden, dass vom eigenen Glück kaum etwas übrig bleibt? Genau dann stellt sich die entscheidende Frage: Darfst du andere enttäuschen, um selbst glücklich zu sein? Die Antwort überrascht. Und sie könnte dein Leben verändern.


Vielleicht kennst du diesen Gedanken: „Ich darf niemanden enttäuschen, sonst wenden sich die Menschen von mir ab.“ Solche Glaubenssätze bestimmen unser Leben, ohne dass wir es merken. Die Angst, nicht gemocht zu werden, den Kontakt zu verlieren oder als egoistisch zu gelten ist so gross, dass wir unser Handeln darauf ausrichten.


So nehmen wir Rücksicht und machen es anderen recht, in der stillen Hoffnung, dass dadurch Verbindung entsteht mit unserem Umfeld.


Wie kann ich glücklich sein, wenn ich dazu andere Menschen enttäuschen muss?
Wie kann ich glücklich sein, wenn ich dazu andere Menschen enttäuschen muss?

Doch ist das wirklich Fürsorge? Oder ist genau dieser Gedanke der Grund, warum du dein eigenes Glück immer wieder hinten anstellst?


Die eigentliche Frage lautet: Darfst du andere enttäuschen, um selbst glücklich zu sein?


Woher kommt diese Angst?


Die Idee, andere nicht enttäuschen zu dürfen, wurzelt oft in der Kindheit.


Vielleicht erkennst du dich hier wieder: Schon als kleines Mädchen hast du gespürt, dass dein „wildes Ich“ nicht immer willkommen war. Wenn du laut warst, wenn du lebendig warst, wenn du einfach nur Kind warst, führte das vielleicht zu Rückzug oder Kontaktabbruch seitens deiner Eltern. Nicht, weil sie dich nicht geliebt haben, sondern, weil ihnen schlicht die Kapazität fehlte für dein Kind-Sein.


Wenn ich deine Bedürfnisse über meine stelle, werde ich geliebt
Wenn ich deine Bedürfnisse über meine stelle, werde ich geliebt

So hast du gelernt, dich anzupassen. Du hast Verantwortung für die Gefühle anderer übernommen, bist vorsichtig geworden, um niemanden zu enttäuschen. Und genau dieses Muster wirkt bis heute nach: Du stellst deine Bedürfnisse zurück, bemühst dich, es allen recht zu machen und verlierst dabei Stück für Stück Freude, Energie und Lebendigkeit.


Vielleicht hast du früh gelernt, dass Liebe etwas ist, das man sich verdienen muss, indem man brav ist, sich anpasst, nicht stört. Vielleicht wurde dir vermittelt: „Wer Rücksicht nimmt, wer die Bedürfnisse anderer an erste Stelle stellt, wird geliebt.“


Und wenn du doch einmal deine wilde Seite gezeigt hast – laut, fordernd, lebendig – wurde dir die Verbindung entzogen. Nicht, weil deine Eltern dich nicht wollten. Sondern weil sie oft nicht die Kapazität hatten, dein Kind-Sein zu halten.


Also hast du gelernt: Anpassung bringt Nähe. Eigenwilligkeit bringt Distanz.

Und dieses Muster trägst du bis heute in dir.


Wie es dich heute noch prägt

So übernimmst du vielleicht auch heute noch Verantwortung für das Glück anderer. Du bist da, wenn jemand Hilfe braucht, springst ein, wenn etwas liegen bleibt, auch wenn du selbst keine Kraft mehr hast. Du gehst über deine Grenzen, um niemanden zu enttäuschen.


People Pleasing bedeutet, den anderen alles recht machen zu wollen
People Pleasing bedeutet, den anderen alles recht machen zu wollen

Und das Paradoxe: Ständige Anpassung macht nicht nur dich unglücklich, sondern auch die Menschen um dich herum. Denn wer sich selbst ständig zurücknimmt, wird nicht ehrlicher, wärmer oder liebevoller sondern müder, gereizter, leerer.


Und echte Nähe entsteht nicht dadurch, dass du dich zurücknimmst und deine Wahrheit verschweigst. Sie entsteht dann, wenn du dich ehrlich zeigst, mit all deinen Bedürfnissen, Grenzen und auch mit dem Risiko, dass jemand enttäuscht sein könnte.


Wahrhaftigkeit und Klarheit sind wertvoller als jedes scheinbar „vornehme“ Zurückstecken. Nur wenn du dich so zeigst, wie du bist, kann echte Verbindung entstehen. Alles andere bleibt Fassade, höflich, angepasst, aber innerlich leer. Du spürst Erschöpfung, vielleicht sogar Frust auf dich selbst. Dein Leben fühlt sich eng an, obwohl du eigentlich alles „richtig“ machst.




Darfst du andere enttäuschen?


Vielleicht sitzt du gerade da und fragst dich: „Aber darf ich denn auf Kosten anderer glücklich sein? Ist es ok, wenn ich eine Kollegin enttäusche, weil ich meine eigene Grenze wahre?“


Nehmen wir ein Beispiel: Deine Kollegin bittet dich, ihre Arbeit zu übernehmen. Doch du willst pünktlich nach Hause gehen, um mit deiner Familie zu essen. Wenn du ablehnst, bleibt sie länger im Büro und ist enttäuscht.


Darfst du das?

Die Antwort ist klar: Ja, unbedingt.


Es ist nicht nur erlaubt, sondern notwendig. Denn als erwachsene Frau bist du verantwortlich für dich selbst. Niemand spürt deine Erschöpfung, wenn du nicht auf dich achtest. Niemand außer dir kann deine Grenzen schützen.

Du schadest anderen nicht absichtlich. Aber du bist verpflichtet, dich selbst zu schützen, für deine Gesundheit, deine Freude, deine Lebendigkeit. Nur wenn du dir erlaubst, andere zu enttäuschen, kannst du ein erfülltes Leben führen.


Gesunde Grenzen sind kein Egoismus


Zu lernen, andere zu enttäuschen, bedeutet nicht, herzlos oder rücksichtslos zu werden. Es bedeutet, dir selbst denselben Wert zu geben, den du auch anderen Menschen zusprichst. Es bedeutet, dich zu zeigen, mit deinen Grenzen, mit deinem Bedürfnis nach Ruhe, mit deinem Wunsch nach Lebendigkeit.


Und gerade dadurch wird deine Verbindung zu anderen ehrlicher, tiefer und tragfähiger. Denn Menschen spüren, ob du wirklich präsent bist oder ob du innerlich längst erschöpft und leer geworden bist.



Ohne Menschen enttäuschen zu können sind wir nicht überlebensfähig
Ohne Menschen enttäuschen zu können sind wir nicht überlebensfähig

Als Kind warst du vielleicht tatsächlich darauf angewiesen, dass es den anderen gut ging. Damals war Anpassung überlebenswichtig.Doch heute bist du erwachsen. Dein Leben hängt nicht mehr davon ab, ob du dich kleinmachst oder brav funktionierst. Im Gegenteil: Es hängt davon ab, dass du dir erlaubst, dich selbst zur Priorität zu machen.


Dein Weg zurück zu dir


Allein die Erlaubnis, andere zu enttäuschen, ist ein Anfang. Doch wenn du seit Jahren – vielleicht Jahrzehnten – die Bedürfnisse anderer über deine eigenen stellst, braucht es mehr.


Echte Leichtigkeit und Lebendigkeit beginnt da, wo du wahrhaftig DU sein kannst
Echte Leichtigkeit und Lebendigkeit beginnt da, wo du wahrhaftig DU sein kannst

Es braucht neue innere Muster, die dich Schritt für Schritt dahin führen, dass du dich wichtig nimmst, ohne Schuldgefühle. Dass du Grenzen setzt, ohne Angst. Dass du ehrlich bist, ohne Liebe zu verlieren.


Dein nächster Schritt

Wenn du lernen möchtest, wie du dich selbst zur Priorität machst und dich dabei nicht egoistisch, sondern geliebt und verbunden fühlst, dann lade ich dich ein: Melde dich an für den kostenfreien Lieblingsmensch-Workshop.


Ich zeige dir, wie du dir dein Leben zurückholst ,mit Leichtigkeit, Freude und Klarheit.


Denn: Ja, du darfst andere enttäuschen. Und genau dadurch öffnest du die Tür zu deinem eigenen Glück.


Hier geht's zum Lieblingsmensch-Workshop: https://empowerdays.birgitohlin.com/


Hier kannst du diesen Beitrag als Video ansehen:


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